Mitten im Covid-19 öffnen sich wieder die Grenzen zur Schweiz. Die Reise ins Engadin kann doch stattfinden – ich werde Ftan, Tschlin und Susch kennenlernen. Der aber eigentliche Hauptdarsteller ist kein Ort sondern ein traditionelles Gericht aus der Schweiz: Die Capuns.

5 Tage ging es auf eine kulinarische Reise: Um kleine Mangoldwickel geht es, die es mittlerweile in zahlreichen Varianten zu finden gibt.

Charly Bieler

Charly Bieler, ist eigentlich Reporter und Reisejournalist. Zusammen mit seiner Frau Mia hatte er sich den Capuns verschrieben und ein eigenes Restaurant eröffnet. In seinem Buch „Capuns – die tollen Rollen“ hat er 131 Möglichkeiten Capuns zu wickeln, veröffentlicht. Er sagt: “ Capuns sind kein Gericht sondern eine Philosophie.“ Jeder Haushalt schwört auf sein eigenes Capuns Rezept.  Jeder möchte der Rolle seine persönliche Note verleihen. Wir treffen uns in der Küche der Kochschule in Chur und alles ist bereits liebevoll von Charly und Mia vorbereitet. Diesmal liegen Chili, Zitronengras, Knoblauch, Ingwer und Hackfleisch bereit. Es duftet asiatisch, es wird asiatisch.

Eine asiatische Variante der schmackhaften Capuns

 

Beim Bündner Fleisch ist man sich einig

Die Meisten sind sich bei den Grundzutaten für die Capuns einig: Ohne Bündner Fleisch, Mangold und frischem Ziegenkäse geht nichts. Und genau auf diese Spuren haben wir uns begeben. Der Mangold zum Beispiel ist gar nicht wegzudenken, er hält das köstliche Innere als Rolle zusammen. Die Giardinaria Müller in Susch kümmert sich im Familienbetrieb um den guten Start der Beta Vulgaris (latein. Mangold). Mit unglaublicher Liebe wird auch das Bündener Fleisch – ebenfalls eine hochgeschätzte Zutat der Capuns – in der Bacharia Hatecke hergestellt. In Scoul kann es verköstigt und bestaunt werden. Auf der Internetseite des Trockenfleischfachbetriebs bekommt man einen kleinen Vorgeschmack auf die Köstlichkeiten.

In der Cascharia Che Chaschöl in Tschlin wird seit 2006 von Cathrina und Peter Mair unter anderem der Ziegenkäse für die Capuns hergestellt. Wir durften bei der Herstellung des Käses dabei sein, die Befüllung beobachten und einen Blick ins Käselager werfen. Zum guten Schluss, haben wir vor der Käserei auf der Bank mit Panoramablick gesessen und uns mit einem köstlichen Zitronen-Ziegenjoghurt erfrischt.

Nesa Valentin

Nesa Valentin lockt uns in die Gemeindeküche von Sent. Sie sagt: „Hier kann ich euch das schön präsentieren“. Auch sie zaubert Varianten und erzählt uns, dass sie so lange an dem Rezept gefeilt hat, bis sie hundertprozentig zufrieden war. Ihre Variante ist sehr leicht was uns nach der bisherigen Schlemmerei ganz entgegen kommt.

Zusätzlich bereitet sie noch eine vegetarische Alternative zu – die ebenfalls richtig schmackhaft ist. Aus dem Rest des Teiges macht sie mal eben Schupfnudeln – ganz locker aus der Hand, auch wenn sie zugibt, dass es dazu ein wenig Übung braucht.

Die Fotos sind für das Schweizer Reisemagazin Transhelvetica entstanden. Im Januar / Februar 2021 erscheint dort der Bericht über die Capuns mit Ausflugstipps zu der Region Graubünden. Schaut mal beim Tourismusverband Graubünden vorbei, dort gibt es viele tolle Tipps zum Wandern, Mountainbiken, Abschalten, Ferien mit der Familie und Vieles mehr.

Liebe Grüße an der Stelle an Hatecke, Familie Müller, Charly Bieler und seine Frau Mia und an die Mairs aus der Käserei. Vielen Dank für die tollen Einblicke.